Wer regelmäßig Straßenkatzen füttert, kennt das: Man zählt sie automatisch. „War die dreifarbige heute da?“ „Ist der rot-weiße dicker geworden?“
Doch manchmal fehlt plötzlich eine vertraute Katze. Der Napf bleibt voll. Der Platz unter dem Auto – leer. Man wartet tagelang… und sie taucht einfach nicht wieder auf.
Für Menschen, die sich um Streunerkatzen kümmern, fühlt sich so ein Verschwinden an wie ein Abschied – ohne Worte, ohne Erklärung.

🏠 Manchmal wechseln sie einfach nur die „Kantine“
Nicht alle Katzen verschwinden wirklich – manche haben einfach eine bessere Futterquelle gefunden.
Ein Mann erzählte, dass eine Katze zwei Wochen verschwunden war, bis er sie beim Nachbarhaus sah. Eine ältere Dame fütterte sie dort täglich mit Hühnerfleisch. Die Katze sah zufrieden aus, leckte ihr Fell im Beet und wedelte mit dem Schwanz – als wollte sie sagen: „Ich bin nicht weg – ich hab nur die Kantine gewechselt.“
Auch Baulärm oder ein aggressiver Hund kann sie vertreiben. Eine zahme Katze verschwand während einer Renovierung und kam erst Wochen später – dünner und schüchtern – wieder zurück.
💔 Abschiede, über die man nicht nachdenken will
Das schlimmste ist, wenn eine Katze spurlos verschwindet.
Ein Mann berichtete, dass seine Lieblingskatze, die immer an seinem Bein rieb, plötzlich verschwunden war. Ihr Karton und die alte Decke blieben unberührt.
Ein Wachmann sagte nüchtern: „Straßenkatzen sterben oft im Winter oder verhungern. Manche werden überfahren.“
Einmal sah er in der Nacht eine tote schwarze Katze auf der Straße liegen. Neben ihr lag ein halbes Stück Trockenfutter – vermutlich überquerte sie die Straße, um zu fressen.
Und dann gibt es leider auch absichtliche Gewalt: In einem Viertel verschwanden mehrere Katzen, nachdem jemand Futter mit Gift versetzte – weil ihn das Miauen störte. Seitdem meiden die überlebenden Katzen Menschen und brauchten Monate, um wieder Vertrauen aufzubauen.
Einige werden sogar mit Netzen gefangen und an Restaurants verkauft – oder wegen ihres Fells getötet. Solche Geschichten tun im Herzen weh.

🧡 Wer Katzen füttert, wartet nicht nur auf Katzen – sondern auf Hoffnung
Menschen, die Straßenkatzen füttern, geben nicht nur Futter – sie geben Hoffnung. Still und leise sagen sie: „Ich bin da – bitte bleib auch du in Sicherheit.“
Wenn eine Katze dann plötzlich verschwindet, ist es wie der Verlust eines alten Freundes. Man weiß nicht, ob es ihr besser geht – oder ob sie gelitten hat.
Straßenkatzen leben oft nur zwei bis drei Jahre. Trotzdem versuchen wir, ihnen das Leben etwas angenehmer zu machen: Schatten im Sommer, ein Karton im Winter, ein paar Minuten Aufmerksamkeit.
Nicht für Dankbarkeit – sondern aus Menschlichkeit. Denn ein kleines bisschen Wärme in dieser kalten Welt zu geben, ist nie umsonst.
Und wenn eines Tages eine Katze nicht wiederkommt – mach dir keine Vorwürfe. Schon ein kurzer gemeinsamer Weg ist ein Geschenk.
Wie jemand einmal sagte:
„Begegnung ist Schicksal. Abschied ist normal. Wenn sie ohne Schmerz gegangen ist, war es ein guter Abschied.“
